Entspannen auf hohem Niveau rund um Gstaad

Geschrieben von Philip Duckwitz am Montag, 24. Februar 2014

Winter – Sport – Genuss: Luxus-Erholung im Saanenland

Leise und gleichmäßig klirren die Glöckchen der Pferde, die den Schlitten durch die stille Winternacht ziehen. Der Vollmond spendet sein Licht über die tief verschneiten Hügel und Berge und die Schneeflocken tanzen durch die Nacht. Der Beginn eines Märchens? Mitnichten. Denn im Saaneland um den Nobel-Ferienort Gstaad finden solche romantischen Kutschfahrten zum Träumen das ganze Jahr über statt. Rund um den Lauenensee geht es da je nach Jahreszeit auf vier Rädern oder auf Kufen durch die schier unberührte Landschaft – als Hochzeitsfahrt oder Mondscheintour mit Glühweinstopp. Dick verpackt in Lammfelle und Decken sitzen die Fahrgäste im offenen Wagen, erfreuen sich der einsamen Natur ringsum, lauschen dem gleichmäßigen Pferdetritt und geben sich dem unverfälschten Genuss des Augenblicks hin.

Irgendwann leuchtet aus dem Nichts das..

…Licht einer Hütte. Warm schimmert es in die kalte Winternacht hinein – das Matterstübli, geführt von Veronika Brand. Eine junggebliebene und herzlich-unkomplizierte Wirtin, die ihre Gäste am liebsten zum Fondueplausch lädt – so nennt man das Käsefondue hierzulande. Die heimelige Atmosphäre der Hütte, deren Gastraum sich direkt über dem Pferdestall befindet, ist geradezu ein Muster der schweizerischen Berghaus-Gastronomie. So stellt sich der Reisende das Berner Oberland, den Winterurlaub in romantischster Genussform vor. Und so einfach kann das Leben sein. Eine Kutschfahrt, ein Topf voll heißem Käse, vielleicht eine Platte des bekannten Trockenfleischs vorweg und eine ordentliche Portion guter Stimmung. Das ist Luxus, den man nur hier findet. Gespannt lauscht man den Geschichten von Veronika. Die redselige Wirtin lässt es sich nicht nehmen, von sich und über Ihr Stübli zu erzählen. So erfahren wir, dass hier das Fondue ohne Knoblauch und Kirschwasser – wie sonst eigentlich typisch für die Schweiz – zubereitet wird, um die Verdaulichkeit nicht zu belasten. So hören wir, dass Veronika hier ohne Unterlass in der Saison täglich für ihre Gäste da ist – nur anrufen sollte man, um sicher zu sein, dass man auch einen Platz findet in dem kleinen Mattestübli, denn beliebt und bekannt ist dieses einfache Glück am Ende des Weges im Nirgendwo durchaus.

Das einfache Glück – das ist gar nicht so etwas Typisches für das Saanenland mit seinem Ort Gstaad. Die halnbstündige Rückfahrt mit dem Schlitten ins Tal hinunter gibt Gelegenheit, das Erlebte der letzten 4 Tage Revue passieren zu lassen. Überall Glitzer, Glamour, Stars und Sternchen und immer eine Extraportion Luxus – eingekauftes Glück. Das ist es, was Gstaad von vielen Wintersport-Orten der Schweiz unterscheidet. Aber ist es nicht genau dass, was es abhebt, das, Jahraus-jahrein seit über einhundert Jahren die hierher kommenden Reisenden begeistert? Entspannen auf hohem Niveau? „Come up – slow down“ geht es mir durch den Kopf. Das Gstaader Motto. Mal runterkommen vom Alltagsstress, ausspannen, sich verwöhnen lassen ohne dabei auf irgendeine Annehmlichkeit verzichten zu müssen. Erholung abseits von Hektik mit einer Prise Exklusivität. Das ist Gstaad. Hier versteht man sich auf die einzigartige Kombination aus unverfälschtem Naturgenuss und hochklassig-stilisiertem Luxus. Allein der Ort Gstaadt zählt fünf 5-Sterne-Hotels, allen voran das symbolträchtige und über 100 Jahre alte Palace-Hotel weithin sichtbar auf einer Anhöhe über dem Ort.

Das Saanenland ist mehr als nur ein Wintersport-Gebiet. Natürlich kann man hier Skifahren, Langlaufen und vieles mehr. Ab 1600 Metern geht es los auf dem „Egli“. Bis zum Glacier auf 3.000 Meter hoch ziehen sich im Winter die Ski-Pisten aller Schwierigkeitsgrade kreuz und quer über die Berge. Aber es geht noch mehr. Auch Schneeschuh-Wandern hat seinen Reiz und ist durchaus kein Vergnügen nur für Senioren und Sportmuffel. Eine Wanderung mit diesen zu groß geratenen Füßen zum unterschnallen oder auch zu klein geratenen Skiern ist eine körperliche Herausforderung, die manchen überraschen wird. Entschädigt wird der Wanderer durch grandiose Ausblicke in die Täler und hinauf zu den umliegenden Bergen – das Spitzhorn, der Rellerli, der Gumfluh oder der Wasserngrat sind markante Höhen, an denen man sich hier orientieren kann. Hier an der Sprachgrenze von deutscher und französischer Schweiz ist das Angebot an Erholungsmöglichkeiten vielfältig. Alles im Zeichen der Entspannung auf hohem Niveau. Kein Wunder, dass Gstaad eine Millionen Übernachtungsgäste jährlich zählt. Fast alle Hotels – auch die 3-Sterne-Häuser haben ausgedehnte Wellnessbereiche, in denen man sich nach sportlichen Außenaktivitäten erholen kann. Eine exzellente Küche findet man nicht nur in vielen Unterkünften, sondern auch in den Orten des Saanenlandes, Saanen, Saanemöser, Gstaadt, Schönried und Rougemont. Von deftig-lecker, bis deliziös-kreativ wird der Kulinar hier allerorts fündig. Die freiheitsliebenden Saanen nehmen sich hier die Freiheit, dem Gast jeden nur erdenklichen Luxus gastronomischer und erholsamer Art zu bieten. Regionale Küche und Koch-Events werden hier ernst genommen und zelebriert. So findet beispielsweise an jedem Samstagabend eine Fondue-Party auf dem Egli statt – mit anschließender Schlitten-Abfahrt, denn die Gondel ist dann geschlossen.  Wer hier in der Region den Bund der Ehe eingehen will, kann sich auf 1837 Metern das ja-Wort geben. Denn hoch über dem Ort Schönried befindet sich das Berghaus Rellerli, ein Bergrestaurant mit Zeremoniensaal für Trauungen, in dem bis zu 10 Paare pro Tag heiraten können. Für eine standesgemäße Auffahrt zum Standesamt über den Wolken sorgen die Gstaader Bergbahnen mit der Hochzeitsgondel – liebevoll im chaletstil gestaltet und mit Blumenketten geschmückt. Die Gondel wird eigens für diesen Anlass eingehängt, derart der Normalität entrückt schwebt das junge Glück dem siebten Himmel entgegen. Das Brautpaar fährt natürlich unentgeltlich.

Feinkostgeschäfte mit erlesensten Spezialitäten säumen die Straßen von Gstaadt. Der kleine Ort mitten im Berner Oberland überrascht mit hochklassigen Geschäften aller Art, um seiner erstklassigen Klientel jede Annehmlichkeit zu bieten. Designerläden finden sich hier neben stilvollen Einrichtungs-Boutiquen ebenso wie klassischen Bedarfswaren-Handlungen. Prominente, Stars und Sternchen trifft man hier gelegentlich. Ob Madonna, George Cloony oder andere Größen – alle kommen oder kamen sie hierher. Voyeurismus ist allerdings hier verpönt und nicht gern gesehen. Niemand geht hier auf Promi-Schau. Das ist es wohl, was den Ort ausmacht. Hier können selbst bekannte Gesichter unkompliziert und nahezu frei einem entspannten Urlaub nachgehen.

Ganz anders ist der Ort Saanen. Tradition und Ursprünglichkeit kennzeichnen dieses Dorf. Das Heimatmuseum gibt anschaulich Auskunft über die Geschichte der Saanen und die Anfänge des Tourismus in der Region. Eindrucksvoll wird auch die für diese Region berühmte und bis heute gepflegte Scherenschnitt-Kunst vermittelt in Bildern, die in mühevoller Kleinarbeit von regionalen Künstlern geschaffen wurden. Malerische alte Chalets prägen Saanen – der Baustil ist auch heute noch Pflicht in der ganzen Region – und verdeutlichen die Traditionspflege und die Bindung an klassische Werte hier bemerkenswert.

Noch nicht genug erlebt? Dann ist ein Besuch in der Käse-Grotte ein echtes Erlebnis regionaler Tradition. Denn in dem ehemaligen Wasserreservoir über den Dächern von Gstaad lagern mehr als 3000 Käselaibe aus den Höfen der Molkereigenossenschaft – allen voran der berühmte Hobelkäse, der seinen Namen von der Verarbeitung mit einem Hobel zu hauchdünnen Röllchen erhält. 3 Jahre muss der Käse mindestens alt sein, um sein bestes Reifestadium zu erreichen, erklärt Renè Reyser, Geschäftsleiter der Molkerei Gstaad, um überhaupt das Gütesiegel zu erhalten und sich Hobelkäse nennen zu dürfen. Der 25 Meter-Abstieg in die Grotte wird mit einem Anblick auf die bis zur Decke in Regalen säuberlich aufgereihten Laibe und einem Geruchserlebnis nach reifem Käse belohnt, dass einem das Wasser im Mund zusammenläuft. 10 Liter Milch ergeben einen Käselaib aus Milch, die zu 80% aus dem Saanenland stammt, erläutert Reyser. Aber exportiert wird nicht ein Gramm. Man muss also hierher in die Region kommen, um sich dem unverwechselbaren Genuss dieser Spezialität hinzugeben.

Mehr, viel mehr gibt es im Saanenland zu erleben und das nicht nur zur Winterzeit. Denn auch im Sommer ist die Region ein beliebtes Urlaubsziel – auf hohem Niveau. Zwischen Romantik und Sport ist viel Raum für die Ausgestaltung eines entspannenden Urlaubs in diesem Gebiet – die Leichtigkeit des Seins, das Herunterkommen auf einen Pegel der absoluten Entspannung lässt sich hier täglich neu entdecken.

Wie kommt man hin?

Einfach ist die Anreise in diese Region nicht. Mit dem Auto ist man wohl in vier bis fünf Stunden am Ziel. Mit dem Zug dauert es schon sieben Stunden. Die Goldenpass-Privatbahnen bringen den Reisenden von Zweisimmen nach Schönried oder Gstaad. Der luxuriös ausgestattete Zug bietet dem Reisenden in einer kurzen Fahrt von 25 Minuten einen ersten Einstieg in das zu erwartende Luxus-Leben der Region Saanenland. www.goldenpass.ch

Saanen hat einen kleinen Privatflughafen, auf dem aber nicht nur die Maschinen gutbetuchter Gäste landen. Auch Air-Taxi-Verbindungen zu internationalen Flughäfen wie Zürich starten von dort aus.

Alles zur Anreise: http://www.gstaad.ch/gstaad/anreise-oev.html

Währung:

In der Schweiz gilt der Schweizer Franken, Umrechnung 1:0,81 gegenüber dem Euro (Stand: Feb. 2014)

Hotel-Tipp:

Ein echter Tipp, aber nicht selten ausgebucht, ist das neu eröffnete 3-Sterne-Hotel Spitzhorn in Saanen-Gstaad mit Blick auf den gleichnamigen Berg, von dem das Haus seinen Namen erhielt. Das Hotel erfüllt aufgrund seiner umfangreichen Ausstattung mit einem großzügigen Wellnessbereich, einem erstklassigen á-la-Carté Restaurant und hochklassig und solide gestalteten Zimmer durchaus die Kriterien eines 4-Sterne-Hotels und überrascht daher jeden Gast positiv hinsichtlich des Komforts – und das bei deutlich attraktiven Preisen für die Region ab 240 Euro pro Nacht für ein Doppelzimmer. Der Begriff „Betreutes Wohnen“ findet hier eine völlig neue Bedeutung, denn das Gastgeber-Ehepaar Ilse & Michel Wichman kümmern sich ausdrücklich und liebevoll um jeden Gast. Zudem erhält jeder Hotelgast ein eigenes Tagebuch, das er füllen kann und das für ihn aufbewahrt wird für eine spätere Wiederkehr – Service und Gästebindung werden in diesem Haus groß geschrieben.http://www.spitzhorn.ch/de

Restaurant-Tipps:

Das Mattestübli am Lauensee, betrieben von Veronika und Niklaus Brand, nur zu erreichen mit der Kutsche oder zu Fuss bietet ein unvergleichliches Erlebnis auf traditionelle, Schweizer Art. Das Fondue ist in der Region bekannt und beliebt.

Reservierungen sind erbeten, der Gastraum bietet nur ca. 20 Personen Platz: 0041 33 765 33 37 oder 0041 77 407 39 82.

Das traditionelle Posthotel Rössli im Zentrum von Gstaad bietet einen ausgezeichneten und beliebten Mittagstisch, in der sich vor allem die regionale Spezialität des Rösti, aber auch das beliebte Trockenfleischs genießen lassen. www.posthotelroessli.ch

Bars:

Auf dem Egli befindet sich für den luxuriösen Stopp nach der Abfahrt die snoasis-Bar. Edelster Champagner und private Luxus-Atmosphäre gepaart mit guter Luft und toller Aussicht finden hier zu einer angenehmen Symbiose. www.facebook.com/sonasisGstaad gstaad@snoasis.ch

Rialto Bistro-Bar

Angesagt, vor allem bei Prominenten und hochklassigen Gästen ist die Rialto-Bar im Herzen von Gstaad. http://www.rialto-gstaad.ch/

Kuhstall

Abgefahren und besonders bei jungen Leuten beliebt ist der „Kuhstall“ auf dem Egli, eine Bar, die im Sommer tatsächlich ein Kuhstall ist. Tische und Bänke befinden hier in einem Stall, die Bänke sind mit Fellen bedeckte Strohballen. Kuhstall, c/o Snowsports Saanenland, 3778 Schönried, Tel +41 33 744 36 65

Euter-Bar

Ebenfalls beliebt, vor allem als Aprè-Ski-Bar ist die Euter-Bar in Saanenmöser

Euter Bar – Saanenmöser – 3780 Saanen – Telephone: +41337449180 –info@barproject.ch www.barproject.ch

Aktivitäten

Kutschfahrten und Schlittenfahrten im Saanenland. Ein romantisches Erlebnis zu jeder Jahreszeit.

www.kutscherei-reichenbach.ch

Molkerei Gstaad und die Käsegrotte, ein Muss für Besucher des Saanenlands.http://www.molkerei-gstaad.ch/

Scherenschnitt-Kunst

Wer sehen will, wie die regionaltypischen Scherenschnitte geschaffen werden, setzt sich am besten mit der Künstlerin Beatrice Straubhaar in Verbindung: www.scherischnitt.ch

Heiraten auf dem Rellerli:

Alle Infos rund um die Hochzeitsgondel und das Heiraten auf dem Rellerli erteilen die Bergbahnen Destination Gstaad AG www.gstaadt.ch, Tel. +41 33 748 8737

Infos zum Standesamt Rellerli:

http://www.pom.be.ch/pom/de/index/zivilstand-pass-id/zivilstand/externe_zeremonielokale/berghaus_rellerli.html

Alle Infos rund um Gstaad und das Saanenland bietet der Gstaad-Tourismus:

www.gstaadt.ch

DER JOURNEYLIST – Philip Duckwitz
Mitglied in der Vereinigung Deutscher Reisejournalisten (Journalistenkreis)
Mitglied im Deutschen Fachjournalisten-Verband (DFJV)
http://www.journeylist.de